Akti(F)


„Kultursensible Familienberatung

und berufliche Orientierung

in Reinickendorf“ (FOR)

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Das Vorhaben soll die Lebens-/Arbeitssituation und Teilhabe benachteiligter Familien in Reinickendorf einschließlich Unionsbürger:innen aus der Roma-Minderheit nachhaltig verbessern. Systemisches Familiencoaching, individuelle kultursensible Beratung, Empowerment mehrfachdiskriminierter Frauen, Stärkung des Selbstvertrauens Heranwachsender und die Ermöglichung barrierefreien Zugangs zu Hilfsangeboten helfen, Generationen andauernde Perspektivlosigkeit in Bezug auf Ausbildung/Beruf zu überwinden.


Gegenstand der Finanzierung

Maßnahmen zur Stabilisierung und langfristigen Verbesserung der familiären, beruflichen und individuellen Lebenssituation der meist seit Generationen von sozialem und ökonomischem Ausschluss, Feminisierung der Armut, Kinderarmut und Analphabetismus betroffenen Teilnehmenden sind:

  • kultursensible, mehrsprachige, systemisch-ganzheitliche Familiencoachings (Anamnese, Kompetenzfeststellung/Zielfestlegung, Coaching, Reflexion), individuell zugeschnitten auf arbeitslose oder erwerbstätige Eltern, in Zusammenarbeit mit Familienlots:innen, Schulsozialarbeiter:innen sowie weiteren Akteuren, abgestimmt mit dem Netzwerk Frühe Hilfen

  • Verweisberatung zu adäquaten Angeboten im Sozialraum

  • umfassende Unterstützung bei der Alltagsstrukturierung durch ein bezüglich Qualifikation, Gender und Migrationshintergrund diverses Team

  • psychologische Unterstützung bei familiären Belastungen mit Fokus auf mehrfachdiskriminierte Frauen; Einzelberatungen und Beratungscafés mit Kinderbetreuung: Orientierung im Alltag, bei genderbezogenen Problemlagen, etc. 

  • Einzelberatung/Beratungscafé zur Senkung der Energie- und Heizkosten

  • Vermittlung in Kinderbetreuungsangebote, Unterstützung im Bildungsbereich, bei Schulwechsel, Schulplatzsuche etc.; Begleitung zu Elterngesprächen in Schulen

  • Sprach- und Kulturvermittlung

  • Hilfe beim Schriftverkehr/Ausfüllen von Anträgen bes. für Analphabet:innen; Abbau von Barrieren bei der Kommunikation mit Behörden, Begleitung zu Terminen u.a. bei Arbeitsmarktakteuren; Hilfe bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen /begleitenden Hilfen im Arbeitsleben auch für Menschen mit Behinderungen

  • Konfliktmediation beim Kontakt mit Einrichtungen

  • Organisation rechtskreisübergreifender Koordinationstreffen der relevanten Akteure und strategischen Partner, Entwicklung neuer Sichtweisen, Verstetigung der Ergebnisse

  • Vernetzungstreffen im Kooperationsverbund, Entwicklung barrierefreier, für Analphabet:innen und Menschen nichtdeutscher Muttersprache geeigneter Zugänge zu Teilhabeleistungen und Erwerbsmöglichkeiten, Erhöhung der Transparenz der Angebote der Träger und des gegenseitigen Verständnisses für die Arbeitsabläufe, Austausch von Erkenntnissen

  • Organisation von Fachaustauschtreffen der Aktif Plus-Projekte in Berlin, Teilnahme an internationalen Fachaustauschtreffen

  • Workshops für Mitarbeitende der Verwaltungen zur gegenseitigen Sensibilisierung für die Arbeitsprozesse, zum Abbau von Kooperationshürden und Diskriminierungsrisiken

  • Schulung der Mitarbeitenden in Hinblick auf die bereichsübergreifenden Grundsätze

  • öffentliche Abschlussveranstaltung mit Ergebnispräsentation zur Anregung weiterführender Diskussion u.a. über die Verstetigung der Ergebnisse


Wichtigste Ziele

Hauptzielsetzung des Vorhabens ist die nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation benachteiligter Familien in Reinickendorf einschließlich neuzugewanderter Unionsbürger:innen insbesondere aus der Romaminderheit.
Durch individuelle diskriminierungs- und kultursensible Orientierungs- und Verweisberatung sollen die Angebote der staatlichen Arbeitsvermittlung vorbereitet, unterstützt und ergänzt werden.
Zugleich soll durch die Verbesserung des Zugangs zu Hilfsangeboten im Sozialraum, insbesondere für Analphabet:innen nichtdeutscher Muttersprache, eine Grundsicherheit zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven geschaffen und zugleich Kinderarmut und Feminisierung der Armut entgegengewirkt werden.
Neue barrierefreie Möglichkeiten zur Beantragung von Leistungen, auch für Menschen mit Behinderungen, und zur Entwicklung von Berufsvorstellungen sowie innovative Ansätze zur Arbeitsvermittlung für Familien mit besonderen Bedarfen sollen in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern entwickelt werden.

Im Rahmen systemischer Familiencoachings in der Beratungsstelle und in zwei Familienzentren in besonders problembelasteten Gegenden sollen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche in ihren Stärken und ihrem Selbstvertrauen ganzheitlich gefördert werden, um Generationen andauernde Hoffnungslosigkeit in Bezug auf Ausbildung und Beruf überwinden zu können. Damit sollen nachhaltig die nötigen Bedingungen für die soziale und ökonomische Teilhabe, die Befreiung aus der Abhängigkeit von staatlichen Leistungen und die Ausweitung bestehender beziehungsweise die Aufnahme neuer Beschäftigungen geschaffen werden.

Frauen, die einer doppelten Benachteiligung, sowohl durch gesellschaftliche Diskriminierung als auch durch ihre Stellung innerhalb traditioneller Familienstrukturen, ausgesetzt sind, sollen im Rahmen von Einzelberatungen und Beratungscafés in die Lage zur eigenständigen Problembewältigung, Reflexion einschränkender Rollenbilder, Überwindung sprachlicher Hürden, Orientierung in den örtlichen Strukturen und Entwicklung von Zukunftsperspektiven versetzt werden.  

Durch eine verstärkte Beratung zum Energiesparen sowie zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel/ Senkung des Benzinverbrauchs soll das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit, verbunden mit der Möglichkeit zur Senkung der Ausgaben und Vermeidung von Schulden, verstärkt werden. In Austausch-/ Fachaustausch/ Kooperationstreffen im Kooperationsverbund, lokalem, kommunalem, nationalem und internationalem Rahmen sollen neue Maßnahmen zum Erreichen der genannten Ziele entwickelt werden. Sprachliche und/ oder kulturelle Mißverständnisse und Kommunikationsbarrieren sollen durch kultursensible Vermittlung abgebaut werden, um die Vermittlung in Beschäftigungsverhältnisse vertrauensvoller und somit erfolgreicher zu gestalten. Mitarbeitende der Arbeitsmarktakteure sollen durch Workshops und Austauschtreffen für kulturelle Belange und Diskriminierungsfragen sensibilisiert werden.


Angebote und Öffnungszeiten

Die Beratungsstelle im Vierwaldstätter Weg Nr. 5 ist nun von montags bis donnerstags von 9-17 Uhr und freitags von 9-16 Uhr für Ratsuchende geöffnet. 

Zusätzlich beraten wir:

  • dienstags von 14-17 Uhr
    in der Nachbarschaftsetage der GESOBAU Wilhelmsruher Damm 124

  • mittwochs von 9 bis 13 Uhr
    im Familienpunkt
    Zobeltitzstraße 72

  • donnerstags von 13 bis 15 Uhr
    im Familienzentrum Letteallee
    Letteallee 82

Offene Beratungscafés mit Spielangebot für die Kinder:

  • donnerstags von 14-16 Uhr
    im Vierwaldstätter Weg 5

  • freitags von 14-19 Uhr
    im Familienzentrum Letteallee


Ansprechpartner:innen

Dr. Esther Quicker
Projektleitung
Mobil +49 152 12 92 27 67
E-Mail

Caroline Mellos
Projektleitung
Mobil +49 176 32 81 49 91
E-Mail

Zvonko Salijevic
Koordinator für das Interkulturelle Team, Kinderschutzbeauftragter
Mobil +49 175 73 77 302
Fax +49 30 319 89 12 - 19
E-Mail


Ein Projekt in Kooperation von