SCHULE > JUGENDSOZIALARBEIT WILLKOMMENSKLASSEN

Jugendsozialarbeit Willkommensklassen

»Jugendsozialarbeit mit besonderen Aufgaben
zur Unterstützung von geflüchteten Kindern«


Aufwind e.V. ist seit 2015 in dem Programm „Jugendsozialarbeit mit besonderen Aufgaben zur Unterstützung von geflüchteten Kindern“, Landesprogramm Berlin, in Grundschulen im Bezirk Reinickendorf (ehemals „Sofortmaßnahmen für junge Geflüchtete") aktiv. 

Die „Jugendsozialarbeit mit besonderen Aufgaben zur Unterstützung von geflüchteten Kindern" unterstützt momentan 20 Grundschulen, davon 13 Schulen regelmäßig, mit festen personenbezogenen wöchentlichen Terminen, 7 Schulen werden nach Bedarf und auf Anfrage betreut. Insgesamt werden 15 Willkommensklassen sowie Regelklassen mit Schüler:innen aus ehemaligen Willkommensklassen betreut. Dabei soll vor allem die Integration dieser Schüler:innen in der Schule und in der neuen Gesellschaft begleitet und gefördert werden.

Seit 2022 unterstützt Aufwind e.V. durch das Landesprogramm „Mobile Schulsozialarbeit mit Schwerpunkt ukrainische Schüler:innen an Grundschulen“ zusätzlich 3 Grundschulen in Reinickendorf.

Ausgangslage an den Schulen
Sechs dieser Schulen liegen in sogenannten „guten Wohnlagen" wie Waidmannslust, Hermsdorf, Heiligensee und Frohnau, an den Schulen wird z.T. gerade Jugendsozialarbeit aus dem Landesprogramm etabliert. Daher ist hier der Bedarf an sozialpädagogischer Unterstützung noch besonders hoch. Die übrigen Schulen liegen in Brennpunktgebieten Reinickendorfs, an denen sich Jugendsozialarbeit und Schulstationen etabliert haben und z.T. schon gute Kooperationen entstanden sind.
Allerdings gibt es hier auch einen hohen Bedarf an zusätzlicher Unterstützung für die Schüler:innen aus den Willkommensklassen.

In der Regel befinden sich an den Schulen ein bis zwei Willkommensklassen mit jeweils 8 bis 14 Schüler:innen. Die meisten von ihnen bleiben ein Jahr in der Willkommensklasse und wechseln dann in die Regelklasse. Die Klassen sind altersgemischt (Kinder zwischen 6 und 12, in Einzelfällen 13 Jahren) und verzeichnen eine hohe Fluktuation. Immer wieder kommen neue Schüler:innen hinzu, andere gehen in Regelklassen über oder wechseln die Schule wegen eines Wohnortwechsels. 
Der Lernstand der Kinder innerhalb der Klasse variiert stark aufgrund von Altersunterschieden, Grad der Alphabetisierung, sozialer Herkunft und Vorkenntnissen aus Schulen der Herkunftsländer oder anderen Schulen innerhalb Deutschlands.

Die Schüler:innen, die in die Regelklassen gewechselt haben, werden je nach Bedarf weiter betreut. Auch stehen die Schulsozialarbeiter:innen für Fragen und Probleme der Klassenleitungen entsprechender Schüler:innen zu Verfügung.

Wegen der o.g. Rahmenbedingungen stehen nicht nur die Klassenleiter:innen der Willkommensklassen vor besonderen Herausforderungen, sondern ebenso die Mitarbeiter:innen der mobilen Schulsozialarbeit, insbesondere, weil viele Biografien der Schüler:innen durch Erfahrungen von Krieg, Gewalt, Verfolgung, Flucht und Entwurzelung geprägt sind.

Der Bedarf an den Schulen ist unterschiedlich. Schulen ohne Schulstationen haben einen höheren Bedarf als solche, an denen Schulstationen oder Schulsozialarbeit bereits fest im Schulalltag verankert sind. Neben Deutsch werden von den Sozialarbeiter:innen folgende Sprachen gesprochen: Arabisch (alle Dialekte), Englisch und Polnisch. Bei Elterngesprächen oder Elternsprechtagen unterstützen sich die Kolleg:innen innerhalb des Teams von Aufwind mit weiteren Sprachen wie Bulgarisch, Rumänisch, Serbo-Kroatisch und Russisch, oder sie können auf die Kooperation der Sprachpaten bauen.

Die Angebote an den Schulen haben sich gut etabliert, und es gibt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl mit den Lehrkräften aus den Willkommens-, als auch mit den entsprechenden Lehrkräften der Regelklassen.

Regelmäßig finden Konferenzen mit den Schulleitungen der 20 Grundschulen und den Klassenleiter:innen der Willkommensklassen statt, an denen die Sozialarbeiter:innen teilnehmen.

Ziele und Angebote an den Schulen
Ziele sind die Verbesserung der Integrationschancen, Förderung der Chancengleichheit, Förderung der Partizipation junger Migrantinnen und Migranten in allen Bereichen des sozialen, kulturellen und politischen Lebens.

Mit dem Angebot werden unterschiedlichste Bereiche der Schulsozialarbeit abgedeckt, die auf die speziellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Willkommensklassen abgestimmt sind:

  • Beratungsangebote für Lehrkräfte der Willkommensklassen und Regelklassen

  • Unterstützung der Willkommensklassenleitung bei der Sprach- und Kulturmittlung

  • Einzelförderung und motivierende Gespräche bei vorhandenen Lernschwächen, herausforderndem Verhalten und Konflikten

  • Soziales Lernen und Gruppenentwicklung: sozialpädagogische Gruppenarbeit (Lernspiele, Gesprächskreise über Werte, Haltungen, Religionen, soziales Training); Planung und Durchführung von Projekten (Kunst- und Sportprojekte) und Ausflügen (Park, Bibliothek, Museum, Kino, Zoo, Kletterwald, Theater)

  • Unterstützung der Schüler:innen bei der Freizeitgestaltung (z. B. Einbindung in Sportvereine), Begleitung zu Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen

  • Konfliktintervention/interkulturelle Konfliktlösung

  • Begleitung und Förderung der Integration von ehemaligen Schüler:innen der Willkommensklassen (Teilnahme an Elternabenden, Haus-/Heimbesuche, Kooperation mit Regelklassenlehrer:innen)

  • Aktivierende Elternarbeit: Elterngespräche mit systemischer Beratungskompetenz (auch in Form von Haus- und Heimbesuchen), Mitgestaltung von Elternabenden, Elterncafés, Begleitung zu Behörden und Fachdiensten, Weitervermittlung zu Beratungsstellen und Förderangeboten (z. B. Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie), Unterstützung bei der Beantragung der Ganztagsbetreuung

  • Teilnahme an Hilfekonferenzen/Fallkonferenzen

Kooperationen und Qualitätssicherung

  • Kooperation mit Schulleitungen, Lehrer:innen, Schulpsycholog:innen, Sonderpädagog:innen, Ganztagsbetreuung, Schulstationen und Sozialarbeiter:innen der Schule und der Unterkünfte

  • enge Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle des Trägers für neuzugezogene Familien aus der EU (Südosteuropa) und der „Mobilen Elternberatung 0-6/in neuer Nachbarschaft"

  • inner- und überbezirkliche Vernetzung mit anderen SPI-Projekten, Vernetzungstreffen und Fachtagen

  • Vernetzung in Kiezrunden und Kinderschutzbund

  • Kooperation mit dem Jugendamt und Fachdiensten (KJGD, KJPD, EFB)

  • Teilnahme an Regionalkonferenzen mit Schulleitungen und Willkommensklassenleitungen

  • Teilnahme an Supervisionen, Teamsitzungen, interne und externe Fortbildungen, fachlicher Austausch - Intervision 


Das Team
Die Kollegen:innen sind erfahren in der Arbeit mit Flüchtlingen und weisen gute Kenntnisse des Reinickendorfer Netzwerkes bezogen auf Flüchtlinge und andere Unterstützungsmöglichkeiten auf. Sehr gute arabische Sprachkenntnisse sowie ein eigener Migrationshintergrund bilden zusätzliche Kompetenzen der Mitarbeiter:innen.
Neben Deutsch und Arabisch (alle Dialekte) werden von den Sozialarbeiter:innen folgende Sprachen gesprochen: Englisch, Polnisch, Ukrainisch und Russisch.
In dem Programm arbeiten drei Sozialarbeiter:innen, die sich 2,5 Stellen teilen.
Entsprechend ihrem Stellenanteil teilen sie sich die Zuständigkeit für die Schulen auf und besuchen diese regelmäßig, meist wöchentlich an einem festen Termin.  


Kontakt

Yasser El Gabaly
Mobil +49 152 17 90 18 45
E-Mail

Julia Kokocinski
Mobil +49 176 61 36 94 43
E-Mail

Abbas Rezayi
Mobil +49 176 61 36 94 49
E-Mail


Ansprechpartnerin

Silke Volckmann
Koordination und Fachberatung schulischer Maßnahmen
Telefon +49 30 29 02 29 25
Mobil +49 176 61 36 86 09
Fax +49 30 319 89 12 -19
E-Mail



Willkommensklassen in diesen Schulen besuchen wir regelmäßig:

  • Borsigwalder Grundschule
  • Grundschule an der Peckwisch
  • Gustav-Dreyer-Grundschule
  • Hausotter-Grundschule
  • Hermann-Schulz-Grundschule
  • Kolumbus-Grundschule

  • Lauterbach-Grundschule
  • Mark-Twain-Grundschule
  • Münchhausen-Grundschule
  • Otfried-Preußler-Grundschule
  • Peter-Witte-Grundschule
  • Reineke-Fuchs-Grundschule